Feature: 3 Dinge, die Sie über Rolex wissen müssen
Falls Sie sich gefragt haben, wer in unserer Reihe „Im Fokus“ der Finalist unter den beliebtesten Uhrenherstellern ist, dann gibt es jetzt die Antwort. Wenn Sie wie alle anderen schon lange wussten, dass es Rolex ist – ja, es ist Rolex. Audemars Piguet mag zwar die Uhrmacherei für ein neues Zeitalter neu erfunden haben, doch vollendet hat dies zweifellos das Uhrmacher-Kraftwerk Rolex. Wenn Sie sich noch mehr Rolex-Inhalte wünschen, sind Sie hier richtig – wir werden hier auf Watchfinder.com eine Fülle weiterer Artikel über Rolex veröffentlichen. Nun also zu Rolex – hier erfahren Sie, was Sie über die fünfzackige Krone bisher nicht wussten.
Die Krone (nicht die Krone) verrät viel über eine Rolex
Wie einen Fingerabdruck weist jede Rolex-Uhr ein paar kleine Kennzeichen auf, die Ihnen ein wenig über sie verraten. Da wäre natürlich die Seriennummer, die früher eine laufende Nummer war und heute einfach aus zufälligen Buchstaben und Zahlen besteht, sodass Kunden nicht mehr erkennen, ob eine Uhr im Schaufenster des Juweliers herumgelegen hat. Heutzutage kein allzu großes Thema, wie Sie mir sicherlich beipflichten werden.
Das ist jedoch nicht die einzige Kennzeichnung, die Rolex auf seinen Uhren hinterlässt. Wie Omega die Hesalit-Speedmasters mit seinem Logo markiert hat, so ist Rolex dazu übergegangen, eine kleine Rolex-Krone in seine Kristalle einzugravieren. Es handelt sich faktisch um eine miniaturisierte Version jener äußerst geschmackvollen gelaserten Glasornamente, die im Kaufhaus erhältlich, kaum sichtbar und mehr für Rolex als für Sie da sind.
Dieses kleine Kronenlogo tauchte im neuen Jahrtausend erstmals auf – mit Ausnahme der Grünglas-Milgauss, die darauf verzichtet. Es ist keine durchgehende Gravur; sie besteht aus vielen kleinen Punkten, die den Umriss des berühmten Kronenlogos bilden. Der Sinn dieser beinahe unsichtbaren Markierung? Es handelt sich um ein Echtheitszeichen, dessen exakte Nachbildung für die Fälscher zu schwierig ist – auch wenn es oft versucht worden ist.
Doch es steckt noch mehr dahinter, denn in der gelaserten Krone sind auch kleine Botschaften versteckt. Wenn Sie in das Loch schauen, mit dem die Krone auf dem Kopf ihres Trägers sitzen würde, werden Sie möglicherweise ein „S“ an der Seite bemerken. Falls ja, dann wurde der Kristall bei einer Wartung ersetzt. Das ist nichts Schlechtes, aber dennoch vorhanden, damit Rolex weiß, dass es stattgefunden hat.
In jüngerer Zeit wurden die geheimen Botschaften in der Krone weiter ausgebaut und verraten Ihnen, um welche Art von Kristall es sich handelt. Rolex verwendete früher keine Antireflexbeschichtungen, wie es sie bei Brillen gibt, aber mittlerweile ist man dazu übergegangen und an der kleinen gelaserten Krone lässt sich erkennen, über welche Beschichtung die eigene Uhr verfügt. Wenn Sie unten nur eine einzelne Ellipse vorfinden, bedeutet das entweder keine Beschichtung oder nur auf dem Vergrößerungsfenster. Eine doppelte Ellipse steht für eine Beschichtung auf der Unterseite des Kristalls und bei einer doppelten Ellipse mit einer Linie in der Mitte liegt eine Beschichtung auf beiden Seiten vor. Das Wirrwarr der Antireflexbeschichtungen wird damit angenehm übersichtlich!
Die Rolex Daytona sieht anders aus als Sie denken
Das Aushängeschild von Rolex, die Cosmograph Daytona, war die erste echte Erfolgsgeschichte in der modernen Ära der Marke und machte aus einem kläglichen Modell eine Warteliste mit Vormerkzeiten von zwei Jahren und mehr. Durch diese Aschenputtel-Geschichte der Uhr, die man anfangs nicht einmal geschenkt haben wollte, die Menschen aber später buchstäblich zu Millionären machte, wurde die Daytona zu einer der bekanntesten und bestuntersuchten Uhren aller Zeiten.
Mit Stift und Papier wären vermutlich viele von uns hier in der Lage, sie mit recht hoher Genauigkeit aus dem Gedächtnis zu zeichnen. Nehmen Sie etwa die neue Daytona 116500 – die „500“ stammt übrigens vom berühmten 500-Meilen-NASCAR-Rennen auf dem Daytona International Speedway in Florida – und Sie würden die mit Tachymeterskala versehene Keramiklünette wahrscheinlich korrekt treffen. Sie würden sich auch mühelos an die verschraubbaren Drücker erinnern, die Krone und Kronenschützer flankieren, und natürlich würden Ihnen die meisten der sieben – ja, sieben – Textzeilen auf dem Zifferblatt einfallen. Kinderleicht.
Doch was, wenn ich Ihnen sagen würde, dass Sie das Gehäuse falsch zeichnen werden, so sehr Sie sich auch anstrengen? Der polierte Edelstahl-Monoblock ist vielleicht der einfachste Teil der gesamten Uhr, sodass es fast unmöglich scheint, hier einen Fehler zu machen. Das meiste ist zunächst versteckt, abgesehen von den zuvor erwähnten Kronenschützern und den symmetrischen Bandanstößen oben und unten.
Aber hier ist der Punkt: Die Bandanstöße sind nicht symmetrisch. Die linken Bandanstöße sind dicker als die rechten. Nicht viel, aber genug, um es zu bemerken. Das gilt für alle Stahl- und Bimetallmodelle. Die Edelmetallgehäuse weichen davon ab und sind in der Tat symmetrisch, aber alles mit Stahl hat am linken Bandanstoß mehr Metall als am rechten. Begründung? Um das optische Gewicht von Drückern und Krone auszugleichen. Leider können Sie nicht mehr aufhören, es zu sehen, sobald Sie es einmal bemerkt haben. Entschuldigung dafür!
Rolex schummelte bei der Umstellung auf Eigenfertigung
Worauf achten Sie bei der Wahl einer Uhrenmarke? Bei den meisten Menschen sind es ein bekannter Name, hohe Qualität, eine reiche Geschichte und – zu guter Letzt – Eigenfertigung. Je anspruchsvoller wir als Liebhaber geworden sind, desto mehr Bedeutung ist der Fähigkeit eines Uhrenherstellers zugekommen, die gesamte Uhr selbst zu fertigen.
Unter uns gesagt: Dabei handelt es sich eigentlich um nichts Historisches. Selbst in Zeiten der Taschenuhrmacher gab es Firmen, die Uhrwerke herstellten, Firmen, die Gehäuse bauten, Firmen, die Zifferblätter fertigten und Firmen, die all das zusammensetzten und ihren Namen auf die Verpackung klatschten.
Und nachdem die Uhren aus der Tasche ans Handgelenk gewandert waren, verstärkte sich dieses Verhalten nur. Sogar große Namen wie Patek Philippe verwendeten Uhrwerke, die andernorts hergestellt wurden, und konzentrierten sich stattdessen darauf, diese auf einem fachmännischen Niveau zu verarbeiten, das dem Namen Patek Philippe gerecht wurde. Die Vorstellung von der Eigenfertigung ist historisch so korrekt wie die Seltenheit von Diamanten.
Es gab jedoch einige Firmen, die die Branche dominierten und tatsächlich alles selbst herstellten. Nehmen Sie zum Beispiel Omega, eine Marke, die die Idee der Fertigung hochwertiger Uhren unter einem einzigen Dach erst wirklich etabliert hat. All das geschah dort bereits, Jahrzehnte bevor Rolex überhaupt existierte.
Als Rolex dann im Jahr 1905 gegründet wurde, gab es keine Chance, damit gleichzuziehen. Ohne Arbeitskräfte und Investitionen musste der Gründer Hans Wilsdorf einen anderen Weg einschlagen: Fremdzulieferer. Indem man sorgfältig Firmen auswählte, die die Gehäuse, Armbänder, Zifferblätter und Uhrwerke herstellen konnten, und diese als die eigenen vermarktete – wofür man buchstäblich die Marke des Zulieferers auf Bildern der Fabriken durch die Marke Rolex ersetzte –, konnte Rolex sehr schnell so tun, als sei man genauso groß wie Omega.
Und es funktionierte. Es funktionierte nicht nur, sondern man erfand damit die ganze Mentalität zur Führung einer Uhrenfirma neu. In den 1960ern kam es fast nicht mehr vor, dass ein Uhrenhersteller nicht nahezu alles auslagerte. Die Heuer Monaco wurde beispielsweise aus dem besten Piquerez-Katalog handverlesen.
Als Rolex eine Menge Geld verdient und Omega kurzerhand unterworfen hatte, konnte man es sich nun leisten, auf echte Eigenfertigung umzustellen. Und so begann ab 1992 die Übernahme aller Zulieferer. Als Erstes war der Gehäusehersteller Genex an der Reihe, dann 1998 der Armbandhersteller Gay Frères. Nicht kichern da hinten! Im Jahr 2000 folgten Beyeler, der Zifferblatthersteller, Boninchi, der Kronenlieferant, und Virex et Joli Poli für die Veredelung von Gehäuse und Armband. Anschließend kam 2004 mit Aegler das Unternehmen hinzu, das Rolex die Uhrwerke lieferte.
So trickst man das System aus, wenn es um Eigenfertigung geht. Nun ja, fast. Ein Zulieferer wurde bis heute nicht aufgekauft: der Rolex-Zeigerhersteller Fiedler. Vielleicht wartet man auf ein besseres Angebot ...
Um mehr über Rolex und den letzten Teil unserer Reihe „Im Fokus“ zu lesen, seien Sie unbedingt auch beim nächsten Mal wieder dabei. Wenn Sie in der Zwischenzeit Lust auf mehr haben, sehen Sie sich den Rest des Blogs hier auf Watchfinder.com an.
Suchen Sie eine gebrauchte Uhr von Rolex? Klicken Sie hier, um jetzt einzukaufen