REZENSION: DIE BIG PILOT’S WATCH TOP GUN MIRAMAR VON IWC
Ich habe etwas gebraucht, um herauszufinden, was genau „Miramar“ nun sein soll, aber ein wenig Recherche zu einem gewissen 80er-Jahre-Spitzenfilm namens „Top Gun“ ergab, dass es sich dabei um den Ort handelt, an dem das legendäre Strike-Fighter-Tactics-Instructor-Programm angesiedelt ist. Unter der heißen Sonne Kaliforniens versammeln sich die besten Piloten der Welt, um zu fliegen, zu flirten, in Zeitlupe Volleyball zu spielen und sich dabei, verspiegelte Ray-Bans tragend, bissige Sprüche um die Ohren zu hauen. Trotz der Temperaturen einer der coolsten Orte im bekannten Universum.
Gleichzeitig ist IWC – Fliegeruhrenhersteller seit 1936 – einer der coolsten Schweizer Uhrmacher überhaupt; trotzdem haben sie sich dieses Mal dazu entschlossen, es mit den Top-Gun-Accessoires nicht zu übertreiben, was wahrscheinlich auch das Beste ist. Davon abgesehen fällt es schwer, von dieser Uhr nicht angetan zu sein – vom monoton olivgrünen Segeltuch-Armband bis zum tiefen Glanz des Keramikgehäuses unterstreicht die gesamte Aura die von Mr. Cruise dargestellte sorglose Nervenkitzel-Einstellung, und man sich gut vorstellen, wie er sie um sein Handgelenk trägt, wenn er den Schubhebel seiner F-14 für einen brüllenden Vorbeiflug mit vollem Nachbrennereinsatz nach vorne schiebt.
Durch die Wahl der Materialien und Beschichtungen wirkt die Miramar wie das richtige Werkzeug für den Job, präzise und zweckmäßig, auch wenn man sie in Wirklichkeit wohl so gut wie nie am Handgelenk eines Piloten sehen wird. Der polierte Glanz des Keramikgehäuses erscheint in manchem Licht fast grau und verleiht ihm so den abgewetzten Charakter von Bedienelementen eines Kampfflugzeugs an vorderster Front, und der an anderen Teilen der Uhr eingesetzte Mix aus Gelb-, Grün- und Rottönen ergänzt dies sehr schön.
Die Miramar holt sich mit ihrer Datumsanzeige einen Extrapunkt ab, die bei ihrem Chronographen-Cousin in einem vergrößerten Fenster Platz findet, das auch den vorherigen und den kommenden Tag in Form eines nachgebildeten Höhenmessers anzeigt – eine Spielerei, die manchen allerdings auch einen Schritt zu weit geht. Wegen ihrer Größe verliert sie diesen Punkt aber leider direkt wieder – ja, das „Big Pilot“ im Namen ist ein Hinweis, aber verglichen mit der Vorgängergeneration ist diese Big Pilot weiter angewachsen und hat im Durchmesser zwei Millimeter zugelegt, wodurch sie beim Tragen trotz der Verwendung leichterer Materialien spürbar klobiger geworden ist. Ob das aber tatsächlich ein Problem darstellt, hängt natürlich vom jeweiligen Handgelenk ab, auf dem sie sitzt.
Was das Design angeht, handelt es sich um eine ausgezeichnete Top-Gun-Edition, die in einem voll ausgestattetem Pilotenanzug daherkommt und sofort startklar ist. Was die Größe anbelangt, so werden die Verantwortlich bei IWC trotzdem vielleicht auch noch einmal über die Produktion einer XVII-Miramar nachdenken müssen …
Uhrenspezifikationen | IWC Big Pilot's Watch Top Gun Miramar IW501902
Gehäuse: Keramik und Titan Abmessungen: 48 mm Durchmesser, 15 mm Dicke Uhrglas: Synthetische Saphir-Antireflexbeschichtung Wasserdichte: 60 m Uhrwerk: Kaliber 51111, automatisch Frequenz: 21.600 vph Gangreserve: 7 Tage Armband: Grüner Stoff Funktionen: Zeit, Datum, 7 Tage Gangreserve
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